Vor 50 Jahren nahm die erste von zwei Ammoniakwerken bei SKW Piesteritz den Dauerbetrieb auf. In diesem Jahr wurde die 48-millionste Tonne Ammoniak produziert, das nach wie vor ein wichtiger Rohstoff ist und die Grundlage für fast die gesamte Produktion und eine vielfältige Produktpalette bildet. Ob in der Versorgungskette für nachgelagerte Industriezweige und Güter des täglichen Bedarfs oder als innovative Öko-Düngemittel.
„Es ist das Verdienst der damaligen Geschäftsführung, dass die Werke Ende der 80er Jahre umfassend umgebaut wurden, die Kapazität von 1.360 auf 1.650 Tonnen pro Tag erweitert und der spezifische Verbrauch gesenkt wurde“, so René Kolod, Leiter der Ammoniakabteilung, die heute 120 Mitarbeiter beschäftigt. „Dies hat einen wirtschaftlichen Betrieb und den Erhalt des Chemiestandortes nach den Turbulenzen der Wendezeit gesichert.“
SKW Piesteritz ist der größte Hersteller von Ammoniak und Harnstoff in Deutschland und plant, seine Ammoniak-Lagerkapazität in den nächsten Jahren durch den Bau eines dritten Kühltanks zu verdoppeln. Aufgrund der gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise steht die Produktion am gesamten Standort und in der Branche vor großen Herausforderungen. Um die europäischen und deutschen Klimaziele zur Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen, prüft SKW Piesteritz kontinuierlich Investitionen in eine noch nachhaltigere und ressourcenschonende Ammoniak- und Harnstoffproduktion. Dazu gehören der Einsatz von Wasserstoff und die Abscheidung von überschüssigem Kohlendioxid aus Prozessanlagen (Carbon Capture and Utilization, CCU oder Carbon Capture and Storage, CCS). Die ersten Projekte des 400-Millionen-Euro-Investitionsprogramms „Green Deal“ für die nachhaltige Umgestaltung von SKW Piesteritz werden bereits umgesetzt.